LEADER Regionen Nationalpark Kalkalpen, Traunviertler Alpenvorland und Linz-Land denken Regionalentwicklung neu
Am 15. Mai 2019 fand eine Pressekonferenz über LEADER und den Nature of Innovation Kongress mit Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger, Obmann der LEADER-Region Nationalpark Kalkalpen LAbg. Dr. Christian Dörfel, NOI-Projektleiter Andreas Kupfer MBA und DI Wolfgang Löberbauer, Abteilung Land- und Forstwirtschaft des Landes OÖ, statt.
„Die Potentiale und Ideen der Menschen vor Ort nutzen, das ist die Grundidee von LEADER. Jede Region ist einzigartig, hat eine eigene Geschichte, eigene Wirtschaftsstärken und eigene Menschen mit ihren Ideen aufzuweisen. Die nachhaltig erfolgreiche Entwicklung der ländlichen Regionen kann nur dann gelingen, wenn die Ansätze und Ideen von den Menschen vor Ort kommen und von diesen mitgetragen werden. Wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten bauen auf der Identität und den Besonderheiten der Region auf und stärken diese dadurch. LEADER steht damit auch sinnbildlich für eine EU der gleichberechtigten Regionen, in der nationale Grenzen mehr und mehr in den Hintergrund treten“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Projekt Nature of Innovation (NOI)
Träger des regionsübergreifenden Projektes ist der Verein FAZAT mit Sitz in Steyr. Die LEADER Regionen Traunviertler Voralpen, Nationalpark Kalkalpen und Linz-Land als auch die Stadt Steyr nehmen daran teil. Die Projektlaufzeit ist mit drei Jahren veranschlagt (21. 7. 2016 - 30. 6. 2019). Kernstück des bald zu Ende gehenden Projektes ist die Methode des Design Thinking. Die ursprünglich aus dem Industriedesign stammende Methode bringt Menschen mit unterschiedlicher Ausbildung und Herkunft zusammen, um gemeinsam Aufgabenstellungen zu lösen und neue Ideen zu entwickeln. Die neuen Projektideen können aufgrund der Vielfältigkeit der zusammenarbeitenden Akteurinnen und Akteure auch gleich auf ihre Praxistauglichkeit hin geprüft und weiterentwickelt werden. Diese Methode wurde erstmals in der Regionalentwicklung angewendet. „Die Menschen, die sich engagieren, machen das aufgrund ihrer Kompetenzen und Interessen. Der große Vorteil des offenen Zugangs ist, dass viel mehr Aspekte einfließen als nur jene der klassischen politischen Gremien“, führt Obmann Dr. Christian Dörfel aus.
Neue Innovatorinnen und Innovatoren braucht das Land
Das übergeordnete Ziel des Projektes NOI besteht darin, innovative und für die Region besonders relevante Projekt- und Themenvorschläge – unter anderem aus den LEADER-Entwicklungsstrategien – unter reger Beteiligung der lokalen Bevölkerung und in Kooperation mit regionalen Stakeholdern auf den Weg zu bringen. Insgesamt wurden 30 Design Thinking Moderatorinnen und Moderatoren ausgebildet. Die Initiatorinnen und Initiatoren hoffen, dass die in der Methodik geschulten und erprobten Akteurinnen und Akteure diesen Ansatz weiter tragen und so zur Stärkung der regionalen Innovationskultur beitragen. „Am faszinierendsten ist, dass man mit NOI und der im Projekt eingesetzten Methode des Design Thinking zu neuen Personen kommt, die sich erstmals in der Regionalentwicklung engagieren. Dadurch bekommt man einen anderen, einen gewissen Außenblick auf die Regionalentwicklung“, so Obmann Dr. Christian Dörfel. „NOI ist ein Projekt, über das mit verhältnismäßig bescheidenen LEADER-Mitteln unbürokratisch viel bewegt werden kann. Es beschäftigen sich mehr Leute mit der Entwicklung der eigenen Region als in der Zeit davor. NOI hat damit eine Multiplikatorwirkung für viele andere LEADER Projekte, indem Innovationen und neue, bessere Lösungen in den Projekten oder überhaupt völlig neue Projekte entstehen!“
Vernetzung und Inklusion als Erfolgsfaktoren
Das Projekt ist darüber hinaus bestrebt, Stakeholder aus diversen Bereichen zu vernetzen. Über den Tellerrand des eigenen Betätigungsfeld hinweg sollen Brücken gebaut werden, um die regionale(n) Identität(en) der Region zu stärken, neue themenspezifische Netzwerke zu bilden und eine nachhaltige Kultur des Miteinanders und der Kooperation zu etablieren. Jugendliche werden durch zehn spezielle „Young Designer Kurse“ in die Regionalentwicklung eingebunden.
Abschluss-Kongress vom 22. bis 25. Mai 2019
Das Forschungs- und Regionalentwicklungsprojekt NOI - Nature of Innovation wird im Sommer 2019 abgeschlossen, mehr als 30 unterschiedliche Projekte wurden seit 2016 bearbeitet, mehr als 500 Personen haben sich aktiv beteiligt, erste Konzepte sind bereits in der Umsetzung, manche Projekte werden noch dieses Jahr gestartet.
„Im Rahmen einer wissenschaftlichen Konferenz und eines Abschluss-Fests stellen wir unsere ersten Erfahrungen und Erkenntnisse vor und laden alle Beteiligten und Interessierten zum Austausch ein. Matthias Horx ist einer der renommiertesten Zukunftsforscher in Europa, wir haben ihn geholt, weil wir unseren Ansatz von NOI – arbeiten mit Bürgerbeteiligung und unter wissenschaftlicher Supervision - auch in einen internationalen Kontext setzen möchten“, erläutert Projektleiter Andreas Kupfer.
Bei der Kongresswoche wird Bilanz gezogen. Neben einer wissenschaftlichen Konferenz am 22. Mai 2019 steht ein Fest am 23. Mai 2019 im Mittelpunkt der Veranstaltungen. Das von NOI unterstützte Genussfest rundet die Veranstaltungswoche am 24. und 25. Mai 2019 ab.
Kongressprogramm im Zeichen neuer Lösungen
Die Konferenz am 22. Mai 2019 (9:00-17:00 Uhr) im Museum Arbeitswelt Steyr beginnt mit Impulsvorträgen am Vormittag und in zwei Workshop-Slots werden Best-Practice Beispiele aus Österreich vorgestellt und diskutiert.
Die Vortragenden sind unter anderen:
- Gertraud Leimüller, winnovation und Netzwerk Zukunftsraum Land
- Johann Lefenda, Leiter Zukunftsakademie Land OÖ
- Michael Fischer, ÖAR
Im Rahmen des Festes am 23. Mai 2019 werden die Akteure des Projekts vor den Vorhang geholt, erste Ergebnisse vorgestellt und in fünf Zukunftsgesprächen aktuelle Trends aufgespürt. Matthias Horx referiert über die „Progressive Provinz“. Im Mittelpunkt stehen die Beteiligten am NOI Projekt aus der Region, ein Film lässt die drei Jahre NOI mit seinen Akteuren und Projekten Revue passieren. Zuletzt wird mit regionalen Schmankerln und Musik gefeiert. Ein Umsetzungsprojekt – die LEO Marktstände – werden beim Fest und dann am 24. und 25. Mai im Rahmen des Genussfests am Stadtplatz präsentiert.
Alle Informationen und Anmeldung: www.nature-of-innovation.com