Bauerngärten
Die Geschichte des typischen Bauerngartens beginnt Anfang des 20.
Jahrhunderts. Beim Bauerngarten, der meist an der sonnigen Südseite
angelegt ist, handelt es sich um eine rechteckige oder quadratische
Anlage mit einer Einfriedung durch einen Staketen-Holzzaun. Als typisch
für den Bauerngarten gilt der Kreuzweg, er teilt den quadratisch
angelegten Garten in vier Beete („Rabatte“). Die Vierteilung der
Gartenfläche bringt den Vorteil, dass man eine geregelte Fruchtfolge
einhalten kann. Starkzehrer, Mittelzehrer, Schwachzehrer und
standorttreue Kulturen können so übersichtlich auseinander gehalten
werden.
In der Mitte des Wegekreuzes befindet sich meist ein
Rondell, häufig mit Brunnen, aber auch mit einem kleinen Baum oder einem
kleinen runden Blumenbeet.
Die Beete werden typischerweise von
Buchsbaumhecken eingefasst. Diese Beeteinfassung bringt nicht nur Ruhe
und Ordnung ins Bauerngarten-Beet, sie verhindert zudem, dass sich die
Kulturpflanzen auf die Wege ausbreiten und Unkraut zwischen das Gemüse
drängt.
Das direkte Nebeneinander von Nutz- und Zierpflanzen ist kennzeichnend
für den Bauerngarten. Letztere locken Bienen und andere nützliche
Insekten an, welche die Nutzpflanzen bestäuben und durch ihre zum Teil
räuberische Lebensweise auch Schadinsekten in Schach halten bzw. die
Massenausbreitung von Schädlingen und Krankheiten verhindern. Auch mit der Beipflanzung von Kräutern sorgt man für bessere Gesundheit im Gartenbeet.
Dill
fördert beispielsweise die Keimfähigkeit von Karotten und seine
Duftstoffe halten Schädlinge von Roten Rüben, Karotten und Kohl ab.
Wesentlich für die Mischkultur ist, darauf zu achten, dass die
gemischten Kulturen zueinander passen. So fördern sich Sellerie und
Blumenkohl gegenseitig, Zwiebeln dagegen behindern Bohnen, Erbsen und
Kohl im Wachstum.
Beliebte Bauerngartenblumen sind Margeriten,
Ringelblumen, Studentenblumen (Tagetes) und Kletterrosen meist entlang
des Gartentores. Das tränende Herz und die feurige Lieb dürfen im
traditionellen Bauerngarten nicht fehlen. Ebenso findet man Heilkräuter
im Bauerngarten. Vermutlich lernte man hier von den Klostergärten.