SCHAU! SAMMLUNG.
Projektzeitraum:
Februar 2025 - März 2026
Fördermittel:
max. € 21.000,-
Projektkurzbeschreibung
Auf Grund der knappen Ressourcen besteht die Dringlichkeit einige Anschaffungen zu tätigen, um den Erhalt bedeutender Teile der Sammlung gewährleisten zu können. Oftmals fehlt das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Depots, Sammlungen und Archiven. Das hat zur Folge, dass sowohl personelle als auch finanzielle Mittel in den meisten Fällen viel zu knapp bemessen werden. Wichtige Teile des kulturellen Erbes drohen dadurch verloren zu gehen. Und das in den Sammlungen gespeicherte Wissen kann kaum aktiviert und zugänglich gemacht werden.
„Was der Mensch sei, das sagt ihm die Geschichte.“ (Wilhelm Dilthey) ist an der Wand der Dauerausstellung im Turm 9 – Stadtmuseum zu lesen. Nun gilt es die Sammlungsobjekte, die diese Geschichte erzählen, für zukünftige Generationen zu bewahren. Um dies auf mehreren Ebenen möglich zu machen, widmen sich die Kuratorinnen für die kommende Sonderausstellung der eigenen Heimatkundlichen Sammlung. Sie heben deren Schätze. Sie holen sie vor den Vorhang und zeigen eine gesamte kulturhistorische Schau ausschließlich auf Basis der Leondinger Sammlung. Gleichzeit wird damit in die Erhaltung investiert.
Dabei erzählen sie, wie Depots funktionieren, nach welchen Kriterien gesammelt wird, warum Archive so wichtig sind und erlauben anhand einzelner Stücke kleine Einblicke in die Geschichte Leondings. Der Wissenstransfer, die Bewusstseinsarbeit, das eigene Erleben sollen einen kleinen Beitrag zum Schutz des kulturellen Erbes leisten.
Das Berufsfeld Museumsarbeit tritt dabei ebenso in Erscheinung. Eine interaktive Vermittlungsstation lässt die Besucher:innen selbst zu „wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen“ werden, indem sie Schritt für Schritt, den Sammlungskriterien entsprechend, Objekte inventarisieren können.
Entscheidend dabei ist, dass das Ausstellungsdesign so gewählt ist, dass es nach der Laufzeit nahtlos ins Depot übernommen werden kann und dadurch viele Sammlungsstücke zukünftig korrekt und damit nachhaltig gelagert werden können.
Das LEADER-Projekt ermöglicht es, neben den oben genannten Aspekten, auch einzelne Stücke zu retten und bisher Ungesehenes in die Sammlung einzuführen. Der Fokus beinhaltet unter anderem die bisher unterrepräsentierte weibliche Geschichte.
Depots, Sammlungen und Archive gelten als Wissensspeicher. Dem wollen sie Rechnung tragen, indem auch eine kleine Präsenzbibliothek zu diesem Themenfeld fix im Museum installiert werden soll.
Maßnahmen
- Eine Ausstellung, die breite Teile des Leondinger Depots, des Archivs und der Sammlung in kuratierter Weise sichtbar macht und im Turm 9 zu sehen sein wird.
- Eine Schau, die Wissen über die Funktionsweise und Bedeutung von Depots, Archiven und Sammlungen vermittelt.
- Ein Wissenstransfer, der über einzelne Objekte auf die Stadtgeschichte Leondings verweist. (Leonding feiert 2025 fünfzig Jahre Stadterhebung)
- Eine Bewusstseinsbildung über die Bedeutung der Bewahrung unseres kulturellen Erbes.
- Ein Ausstellungsdesign, das nachhaltig eingesetzt wird. Regale und Materialien (Säurefreies Papier, Archivboxen,…) werden schon mit dem Zweck ausgewählt, nach der Schau nahtlos ins Depot zu wandern, um dort langfristig eine korrekte Lagerung von Teilen der Sammlung zu ermöglichen.
- Ein Wissensspeicher über Depots/Sammlungen/Archive, der als kleine Präsenzbibliothek im Museum selbst installiert wird.
- Eine Rettung von einzelnen Objekten, die ohne eine Zusatzfinanzierung die kommenden Jahre nicht überstehen würden. Eventuelle Digitalisierung.
- Eine Umsiedlung des Papierarchivs an einen kühleren Ort innerhalb der Depoträumlichkeiten, um eine längere Haltbarkeit gewährleisten zu können. Die nötigen Archivschränke wären ohne Unterstützung nicht finanzierbar.
- Wenn möglich, möchten wir unsere Aktivitäten bei freiem Eintritt zugänglich machen, um barrierefrei einen Zugang für alle anzubieten.