Beschlägemanufaktur
Adlwang
vulgo "Schaflehnergut"
Wieser Ges.m.b.H. - Beschläge Manufaktur
Anneliese und Hermann Wieser
4541 Adlwang
Betriebliche Eckdaten
6000 m² Grundbesitz beim Bauernhof
6 ha Wald in Steinbach/Steyr (Energielieferant)
Beschlägemanufaktur, Holzfachbetrieb
Motivation: Was war der Ausgangspunkt bzw. die Überlegungen für das Veränderungsvorhaben?
„Wir entschieden uns, den Schaflehnerhof in Adlwang vor
dem Verfall zu retten“, erzählen Annelise und Hermann Wieser. Das
Ehepaar setzte alles daran, den über 200 Jahre alten Vierkanthof
stilgerecht zu renovieren.
Intention: Was wollten Sie damit erreichen und wie funktionierte die genaue Umsetzung? Was wurde gemacht? Was waren die Holpersteine? Was gibt es zu beachten, wenn man etwas Ähnliches machen möchte?
Moderne Wohnansprüche sollen eine harmonische Atmosphäre in alten
Gebäudestrukturen finden und der früheren, eher lieblosen Gestaltung des
Bauernhofes sollte neues Leben eingehaucht werden.
Die
Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands nahm Jahre in Anspruch,
weil Mauern, Türen oder Fenster in solider traditioneller Handarbeit
erneuert und renoviert wurden. Die Sach- und Materialkenntnisse des
Ehepaars ließen Türen, Wände und Tramdecken, wie das Deckengemälde des
„Abendmahls“ im Badezimmer, zu neuem Leben erwachen. Neue Kastenfenster
wurden eingebaut, sowie neue Türen und Tore. Die Isolierung erfolgte mit
Holzwolleplatten an der Fassade. Das Dach wurde nur auf einer Seite neu
gemacht, alle anderen Seiten wurden isoliert und umgedeckt.
Gewerberechtliche
Genehmigungen machten anfangs keine wirklichen Probleme. Doch in den
letzten Jahren erfolgte eine Ausweitung des Siedlungsgebietes mit
Einfamilienhäusern, sodass heute einige Schwierigkeiten auftreten, die
es zu lösen gibt.
Emotion: Wie geht es Ihnen mit dem Ergebnis? Würden Sie heute etwas anderes machen; wenn ja was?
Heute leben zwei Generationen am Hof. Die Familie betreibt einen
Gewerbebetrieb „Beschläge Manufaktur und Holzfachbetrieb“ mit neun
Beschäftigten. „Unsere Rohmaterialien sind Holz, Eisen, Messing und
Leinöl. Daraus machen wir eine solide Handwerkskunst“, erklärt Tochter
Angelika, die den elterlichen Betrieb 2010 übernommen hat.
Rund
70 Prozent der Fläche des Vierkanthofes werden für die gewerbliche
Nutzung als Tischlerei, Lager, Büros und Aufenthaltsräume verwendet. In
Nebengebäuden befinden sich Räumlichkeiten für die Beschlägemanufaktur.
Der gesamte Bauernhof ist heute genutzt, alle Räume wurden saniert und
bieten Platz für den gut gehenden Gewerbebetrieb.
„Unser
Sanierungskonzept könnte als ein Beispiel für gesunde Revitalisierung
eines Vierkanthofes genommen werden. Gleichzeitig ist es eigentlich ein
Musterbetrieb für ökologische Betriebsführung“, meint Hermann.