Erlebnis-Bio-Bauernhof
Garsten
vulgo "Staudinger"
Betriebliche Eckdaten
6,7 ha landw. genutzte Fläche (davon 3,3 ha Obstgarten)
Motst- und Saftproduktion, Hofladen, Schule am Bauernhof, Kindergeburtstage, Workshops, Seminarort
Motivation: Was war der Ausgangspunkt bzw. die Überlegungen für das Veränderungsvorhaben?
Schon die Eltern wiesen den Weg zum Biobauernhof, was Josef Mörwald nach
der Hofübernahme gleich in die Tat umsetzte. Zusammen mit seiner Frau
Anna entwickelte er neue Konzepte, die eine innovative und nachhaltige
Inwertsetzung der bäuerlichen Landschaft und des Wirtschaftens bringen
sollten. Der Familie Mörwald ist es ein besonderes Anliegen, das
allgemeine Wissen über das Wachsen, Gedeihen und Ernten von Lebensmittel
den nächsten Generationen weiterzuvermitteln. „In einer so
schnelllebigen und oft oberflächlichen Zeit ist es wichtig, die
Menschen, vor allem die Kinder, wieder bewusst an die Abläufe der Natur
heranzuführen“, so formulierten sie ihr Ziel.
Intention: Was wollten Sie damit erreichen und wie funktionierte die genaue Umsetzung? Was wurde gemacht? Was waren die Holpersteine? Was gibt es zu beachten, wenn man etwas Ähnliches machen möchte?
Die Familie Mörwald stieß zufällig auf die Idee von „4H Farmen“ in
Norwegen oder Schweden. Diese imponierte der Familie so sehr, dass sie
selber auf eine Art Spurensuche gingen und sich solche Modellhöfe
persönlich anschauten und im Jahr 2000 den ersten „4 H- Bauernhof“ in
Österreich gründeten.
4H ist eine internationale Organisation für
Kinder und Jugendliche. Der Name der Organisation stammt von den vier
englischen Wörtern head, hands, heart und health (zu Deutsch etwa: Kopf
und Hand, Herz und Gesundheit). Der Kerngedanke von 4H ist, ein
ausgewogenes Heranwachsen von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen
und ihnen beizubringen, Verantwortung zu übernehmen. 4H organisiert in
Zusammenarbeit mit Schulen Nachmittagsklubs, Wettbewerbe, Kurse und
Schulungen. Meistens behandeln die Wettbewerbe und Schulungen Themen wie
Natur und Umwelt, Unternehmungslust und Toleranz. Josef und Anni
Mörwald ist es ein besonderes Anliegen, dass die jungen Besucher selber
aktiv sind. Der Anschauungsunterricht am Bauernhof und in freier Natur
lädt aber auch zum praktischen Anpacken ein; wodurch die Kinder einen
Einblick in die Landwirtschaft und Natur erhalten.
Im 3,3 ha
großen Obstgarten gedeihen viele Obstarten und –sorten, welche frisch
vermarktet oder zu hochwertigen Säften und Moste veredelt werden. Auf
den saftigen Wiesen weiden ein paar Mutterkühe mit ihren Kälbern,
etliche Traunviertler Weidegänse, sowie einige Ziegen, Schafe, Hühner
und Hasen.
Emotion: Wie geht es Ihnen mit dem Ergebnis? Würden Sie heute etwas anderes machen; wenn ja was?
Dieses neue Konzept wird als sehr gelungen betrachtet, weil Josef und
Anna von der Vermittlung einfach überzeugt sind und sehr gerne mit den
jungen Menschen arbeiten. Beide wissen aber, dass diese Arbeit mehr als
„Mission“ zu sehen ist, denn wirklich Geld verdienen kann man damit
nicht.
Als wichtig erachtet Herr Mörwald heute, dass seine
eigenen Kinder voll in der Vermittlung dabei waren. „Ich zweifle, ob ich
mir ohne Schule am Bauernhof, Natur- und Landschaftsführer,
Mostsommelier, uvm., die Zeit genommen hätte, den eigenen Kindern die
einzelnen Details erlebbar zu machen.“