Gemüsehof
Niederneukirchen
vulgo "Fraunbergergut"
Gemüsehof Wild-Obermayr
Gabriele Wild-Obermayr und Klaus Wild
4491 Niederneukirchen
Betriebliche Eckdaten
28 ha Ackerbau, 5 ha Erwerbsobst, 4 ha Gemüse, 4 ha Wald
Direktvermarktung Bio-Gemüse, Niederneukirchner Bauernmarkt
Christbäume, Kurse und Exkursionen
Motivation: Was war der Ausgangspunkt bzw. die Überlegungen für das Veränderungsvorhaben?
Begonnen hat alles im Jahr 1936, als der Großvater von Klaus den damals
vollkommen desolaten Hof kaufte und begann, ihn mit seiner Familie
wieder aufzubauen. Bis 1988 wurde das Fraunbergergut als Ackerbaubetrieb
mit Rinder- und Schweinehaltung geführt, nebenbei kultivierte Johann
als Hobby auf bescheidenen Flächen verschiedenes Gemüse.
Als
enorme Investitionen in den Stallbau nötig geworden wären, entschied man
sich zur Aufgabe der Tierhaltung und versuchte sich in den Anbau von
Einlegegurken und Tabak. Als Gabi und Klaus 2002 den elterlichen Betrieb
übernahmen, experimentierten sie bereits mit Gemüseanbauflächen. Die
Leidenschaft von Gabi, und ihre Erfahrungen aus dem elterlichen Betrieb
in der Gemüseregion Eferding, waren der Grundstein für die Umsetzung des
heutigen Betriebskonzeptes.
Intention: Was wollten Sie damit erreichen und wie funktionierte die genaue Umsetzung? Was wurde gemacht? Was waren die Holpersteine? Was gibt es zu beachten, wenn man etwas Ähnliches machen möchte?
Die ersten Direktvermarktungsversuche in der Garage waren für das
„Abtasten“ des vorhandenen Marktpotenzials und das Abtasten der
Produktionsabläufe erste wichtige Schritte, um über einen weiteren
Ausbau des Betriebszweiges zu entscheiden. Als dann noch die
Tabakkontingente fielen, war daher der Weg schon klar – weg vom Ackerbau
hin zum Gemüse- und Obstbau.
Es folgte eine lange Planungsphase
der notwendigen Investitionen, um die arbeitswirtschaftlichen Abläufe
zu optimieren und die vorhandenen Räume bestmöglich zu nutzen. Auch die
zähen Verhandlungen aufgrund der behördlichen Auflagen konnten die Pläne
nicht durchkreuzen, denn neue Produktionshallen neben dem alten Hof
aufzustellen kam nicht in Frage.
Im ehemaligen Nordtrakt des
Vierkanthofes findet man heute einen wunderschönen, 100 m² großen
Verkaufsraum mit zwei angrenzenden Kühlräumen; im Obergeschoss Wohnungen
für Saisonarbeiter.
Besonders wichtig im Zuge der
Produktionsausweitung war die Schaffung von genügend Lagerflächen sowie
von klimatisch geeigneten Flächen für die Jungpflanzenzucht. Für die
Obstlagerung wurde im Vorsilo ein Kühlraum errichtet. Zur
Saisonverlängerung baute man 1.000 m² Foliengewächshäuser, die
ganzjährig genutzt werden können. Nach reichlicher Planung entschied man
sich auch das ganze Dach neu einzudecken. Heute bietet eine riesige
Glaskuppel darüber hinaus ein optimales Klima für die
Jungpflanzenaufzucht, was in einem normalen Gewächshaus nicht möglich
wäre.
Emotion: Wie geht es Ihnen mit dem Ergebnis? Würden Sie heute etwas anderes machen; wenn ja was?
„Wichtig war uns immer, den Betrieb überschaubar zu halten, um beste
Qualität gewährleisten zu können. Daher setzten wir bewusst auf die
Vermarktung an Endverbraucher und Hofläden in der Region“, ist Gabi
überzeugt. Familie Wild-Obermayr hat ihren Weg gefunden. Es hat sich
gelohnt, nicht den leichtesten Weg des Abrisses zu gehen. Die gute
Kundenfrequenz und die Wetterunabhängigkeit im überdachten Innenhof
haben dem regionalen Markt neuen Schwung verliehen!