Hofbäckerei
Wartberg an der Krems
vulgo "Gotthardsleitner"
Kremstaler Hofbäckerei Resch GmbH
Markus und Eva Resch
4552 Wartberg an der Krems
Betriebliche Eckdaten
16,6 ha landwirtschaftlicher Grund (verpachtet)
Kremstaler Hofbäckerei
Motivation: Was war der Ausgangspunkt bzw. die Überlegungen für das Veränderungsvorhaben?
Kurz nach der Hochzeit stand das junge Ehepaar Eva und Markus im Jahr
1998 vor einer großen und zukunftsträchtigen Entscheidung. Wegen der
Bahntrassenveränderung musste der bisherige Bäckereibetrieb in der
Wartberger Bugelmühle, wo Markus als Bäckerei- und Konditormeister tätig
war, einen neuen Standort suchen.
Dabei kam die Idee auf, die
Bäckerei in einen Vierkanthof zu verlegen, wobei es am geschicktesten
wäre, den Betrieb im Bauernhof Meiselseder/Resch anzusiedeln. „Das waren
zwei schwere Wochen so kurz nach der Hochzeit, als wir mit Experten und
besonders mit Notaren die rechtlichen und finanziellen Schritte
überlegten“, erzählen Eva und Markus.
Intention: Was wollten Sie damit erreichen und wie funktionierte die genaue Umsetzung? Was wurde gemacht? Was waren die Holpersteine? Was gibt es zu beachten, wenn man etwas Ähnliches machen möchte?
Die Entscheidung war nicht leicht und bedeutete auch das Ende der
Landwirtschaft, denn die Stallungen und Stadlbereiche waren für neue
Funktionen vorgesehen. Mit einem sehr diffizilen Vertragswerk, wo die
rechtliche Lage auf solide Beine gestellt wurde, konnte schließlich das
Okay für den Bau einer Bäckerei im Vierkanthof „Gotthardsleitner“
gegeben werden.
Bautechnisch wichtig war die Trennung des
Bauernhofes durch solide Feuermauern von der Bäckerei, die innerhalb
eines Jahres im südseitigen Trakt des Vierkanthofes errichtet wurde. Die
Infrastruktur, die Versorgung mit eigenem Wasser- und Kanalnetz und ein
eigener Transformator für den Strom mussten gemacht werden.
Emotion: Wie geht es Ihnen mit dem Ergebnis? Würden Sie heute etwas anderes machen; wenn ja was?
Seit 1999 wird nun Brot und Gebäck am Bauernhof gemacht. Diese
Entscheidung war ein gewaltiger Schritt, der aber – historisch
betrachtet – genau in die Linie von Sepp und Christine Meiselseder, der
Eltern von Eva und früheren Besitzer des „Gotthardsleitner-Hofes“,
passt.
Von 1999 bis 2004 betrieb die Bäckerei Strasser GmbH den
Gewerbebetrieb am Bauernhof. Nach 8-jähriger Tätigkeit als
Betriebsleiter übernahm im Juli 2004 Markus Resch die Geschäftsleitung
der Bäckerei. Alle Teile der Strasser GmbH wurden an die neu gegründete
„Kremstaler Hofbäckerei Resch GmbH“ verkauft.
2023 gerät beim Fettwechseln eine Fritteuse in Brand. Binnen Minuten greifen die Flammen auf die Holzvertäfelung über, steht der gesamte Innenhof des jahrhundertealten Anwesens namens Gotthardsleiten in Flammen. 561 Tage nach dem verheerenden Großbrand hat die Familie Resch ihr Wohnhaus und damit das Herzstück ihres Vierkanthofs wieder bezogen. Mit dem Abschluss der Sanierung 2025 sind nun alle Produktions- und Wohnbereiche wieder unter einem Dach vereint. Die modernisierte Photovoltaikanlage, verbesserte Wärmedämmung und barrierefreie Zugänge sind sichtbare Zeichen, dass die Hofbäckerei den Blick nach vorne richtet.