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Schweinefleisch

 Enns

vulgo "Eglseergut"

Mag. Eva Wartlik

4470 Enns

www.eglseergut.at 

Betriebliche Eckdaten

80 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche

Bio-Ackerbau, Zucht- und Mastschweine (Schwäbisch-Hällische Schweine, Mangalitzaschweine)

Direktvermarktung von Schweinefleisch, Speck, Wollschweinspeck, Schweinewürste, Kartoffel, Fruchtaufstriche, uvm.

Motivation: Was war der Ausgangspunkt bzw. die Überlegungen für das Veränderungsvorhaben?

1991 übernahmen die Eltern von Harald Wartlik den Hof und spezialisierten sich auf den Ackerbau. 18 Jahre später übernahm Harald den Betrieb. Noch im selben Jahr entschloss er sich, den Betrieb auf eine biologische Bewirtschaftung umzustellen. Auslöser für diese Veränderung waren Haralds gesundheitliche Probleme, die mit dem Einsatz von Spritzmitteln zusammenzuhängen schienen.

Intention: Was wollten Sie damit erreichen und wie funktionierte die genaue Umsetzung? Was wurde gemacht? Was waren die Holpersteine? Was gibt es zu beachten, wenn man etwas Ähnliches machen möchte?

Die Familie entschied sich für den Einstieg in die Direktvermarktung von Kürbisprodukten und in weitere Folge von Spezialitäten vom Schwein bis zum Wild.
Durch die Umstellung auf biologische Landwirtschaft wurde die Produktpalette laufend vielfältiger – mittlerweile werden auch Ölkürbisse angebaut, die zu Bio-Kürbiskernöl weiter verarbeitet werden, welches dann im hauseigenen Hofladen verkauft wird.

Seit Harald einst bei Bekannten Speck von Wollschweinen gekostet hatte und er dann zum 30er einen Turopolje-Eber geschenkt bekam, war auch der Grundstein für die Zucht und Mast sowie für den Einstieg in die Direktvermarktung von Schweinefleisch gelegt. Klar war von Anfang an, dass die Schweine nicht wie früher im Stall, sondern im Freiland auf einer drei Hektar großen Weidefläche gehalten werden sollten.

„Klein aber fein“ ist das Motto der Familie Wartlik! Jedes Monat wird ein Schwein beim Ennser Fleischer geschlachtet und in den neuen Verarbeitungsräumen am Vierkanthof zerlegt und verarbeitet. Während Frischfleisch derzeit nur einmal im Monat angeboten wird, gibt es hausgemachten Speck – als besondere Spezialität auch Mangalizaspeck vom Wollschwein, Würste und Schmalz auch zwischendurch.

Seit einiger Zeit gibt es sogar Honig aus eigener Produktion, wofür die schon vom Urgroßvater benutzte Honigschleuder reaktiviert wurde. Im Jahr 2009 haben Eva und Harald neben dem normalen beruflichen Alltag und der Familiengründung den ganzen Vierkanthof von Grund auf saniert und renoviert und komplett auf BIO umgestellt.

Zentrale Elemente waren dabei ein neuer Wohnbereich für die junge Familie sowie die Räumlichkeiten für die Direktvermarktung. Wo vorher vollgeräumte Lager- und Wirtschaftsräume sowie das Presshaus untergebracht waren, haben Eva und Harald ein Heim für ihre Familie geschaffen.
Unverputzte Mauerabschnitte, freigelegte Holztram oder auch als Fensterbank eingebaute Gewölbeziegel verleihen dem modernen Wohnraum mit offener Galerie ein ganz einzigartiges Wohlfühlambiente. Sämtliche Wasser- und Stromleitungen im Vierkanthof wurden erneuert, fast alle alten Gewölbe konnten erhalten werden. Der ehemalige Stalltrakt wurde zu den Verarbeitungsräumen mit Zerlegeraum, Kühlzellen und Selch sowie dem Verkaufsraum für die Direktvermarktung umgebaut.

Vier Jahre haben die Bauarbeiten insgesamt gedauert – zweieinhalb Jahre hatte Harald angedacht. „Man sollte realistisch planen und sich nicht zu viel vornehmen. Gerade wenn man viel selber macht gibt es Zeiten, in denen man auch mal eine Erholungsphase braucht oder durch die landwirtschaftlichen Saisonarbeiten den Bau zurückstellen muss“, rät Harald. 

Nachdem der von vielen Kunden und Freunden vielgeschätzte und von seiner Familie innig geliebte Hofherr Harald Wartlik 2017 verstorben ist, wird der Hof von Eva Wartlik betrieben. Neben ihren Kindern Konstantin, Josephine und Aurelia gehören auch die treue Weimaranerhündin Lima und die Hofkatze dazu. Der Hof ist Dreh- und Angelpunkt für mehrere Generationen, hier pulsiert das Leben: Es wird gearbeitet, gespielt, gelernt oder regeneriert!


Emotion: Wie geht es Ihnen mit dem Ergebnis? Würden Sie heute etwas anderes machen; wenn ja was?

Der Aufwand und die Mühe haben sich aber sichtlich gelohnt, denn der alte Vierkanthof ist ein wunderbares Zuhause für die Familie geworden und mit der Direktvermarktung wurde ein zusätzliches Standbein für den Betrieb geschaffen.